Systemisches Mastzellaktivierungssyndrom

ALLES RUND UM DAS THEMA MCAS

PODCAST

Ich durfte bei der wunderbaren Annett Flemming in ihrer Podcastreihe -  "Heilende Wahrheit" - Gast sein und bedanke mich herzlichst für die gute Zeit! (Der Podcast ist mittig im Text zu finden).

"Raus aus der Einsamkeit"

- ist das Thema und wir fragen uns: ja was ist denn eigentlich Einsamkeit?

Es ist ein subjektives Gefühl, bei dem die eigenen sozialen Beziehungen nicht den persönlichen Wünschen und Bedürfnissen enstsprechen - also ein Mangel an emotionaler Bindung, kann bedeuten; man hat Kontakte, fühlt sich aber dennoch einsam, weil emotionale Bindungen nicht vorhanden sind.

Nicht zu verwechseln mit der Sozialen Isolation - das Fehlen von sozialen Kontakten, z. B. im Altenheim, - kann zu Einsamkeit führen.

Das Alleinsein: Es ist quasi keine andere Person anwesend, vielleicht ein selbstgewälte Situation, Rückzug - Erholung - kann aber auf Dauer auch zu Einsamkeit führen.

Es gibt Phasen im Leben in denen wir besonders von Einsamkeit betroffen sein könnten:

  • Mit Anfang 20, Auszug von Zuhause, vielleicht in eine andere Stadt um zu Studieren oder eine Job/Ausbildung zu beginnen
  • Mit ca. 40 Jahren, die Kinder verlassen das Haus, vielleicht kommt es zum Ehe- Beziehungsaus
  • Im Seniorenalter - der Partner*in verstirbt oder nach der letzten Beziehungstrennung hat man sich auf keine neue Beziehung eingelassen. Freunde und Familienangehörige versterben, man bleibt "übrig"

SOEP ist die größte am längsten laufende Langzeitstudie in Deutschland und die Ergebnisse des Sozio Oekonomischen Panels aus dem Jahr 2013 und 2017 legen nahe, dass ca. 14 % in Deutschland lebende manchmal einsam waren. (Ich glaube, die Dunkelziffer ist viel höher) 2021 gaben 42 % an einsam zu sein! (Während der Coronapandemie)

Junge Erwachsene und sehr alte Menschen (ich denke auch die Erkrankten, die an das Zuhause, ans Bett gebunden sind, hat man da vergessen) sind von Einsamkeit stärker betroffen, vor allem ältere Frauen sind häufiger einsam, deren Partner verstorben ist.

Vor Covid fühlten sich besonders Personen über 75 Jahren, gefolgt von den 30-45 jährigen, danach die unter 30 jährigen einsam. Während der Pandemie hat sich das verschoben und alle Altersgruppen fühlten sich einsam.

Frauen im hohen Alter sind am stärksten betroffen, ebenso erkrankte, sozial isolierte Menschen.

Was macht Einsamkeit mit uns?

Es macht uns schlichtweg krank, es macht depressiv und kann zu körperlichen Symptomen führen wie; Antriebslosigkeit, Traurigkeit, Müdigkeit, Nervosität, Reizbarkeit, das Gefühl von Leere, das Gefühl der Wertlosigkeit, "niemand will mich" - Rückzug.

Es kann sogar zu Suizidgedanken führen. Es kann Ängste auslösen, Existensängste, Ängste vor dem Alt werden ohne Partner, Angst vor Vereinsamung im Alter.

Der Neurowissenschaftler Henning Beck:

- Zusammensein ist "Gehirn Goldstandart" ist seine Aussage und keine SMS, keine Mail kann das ersetzen, was sich in unserem Hirn abspielt, wenn wir wirklich mit anderen Menschen Zeit verbringen.

Der Umgang miteinander, das Spiegeln der Gestik und Mimik ist die "Champions Leage des Denkens" und lässt uns in einen "Flow" kommen, wenn wir uns wohl fühlen, gute Gespräche führen und es nur so wie beim Ping Pong hin und her geht.

Das ist für uns enorm wichtig und eben nur möglich, wenn wir uns gegenüberstehen. Ein Telefonat kann das nicht ersetzen. (Wir schütten Endorphine aus und es geht uns dann gut)" Zitatende.

Soziale Medien können die Einsamkeit noch verschlimmern, weil man ständig auf vermeintlich - das tolle Leben der Anderen schaut, aber wie viel Fake dahinter steckt, das sehen wir nicht!

Einsamkeit kann auch Schmerzen verursachen und weh tun, so sehr, dass Schmerzmittel wirken, da der Schmerz und die Gefühle in der gleichen Hirnhälfte verarbeitet werden. Man denke da auch an das "Broken Heart Syndrom".

Einsamkeit kann zu Bluthochdruck oder vermehrter Stresshormonausschüttung des Cortisols führen und dadurch Herzinfarkte- Schlaganfälle oder Diabetes auslösen.

Wir haben ca. 84,3 Millionen Menschen in Deutschland und bei uns habe ich eher das Gefühl, das Einsamkeit mit einem Makel behaftet ist.

"Der ist einsam und immer allein, mit dem stimmt doch bestimmt was nicht..." Oder man schiebt den Betroffenen die Schuld zu - "hätte derjernige andere Entscheidungen im Leben getroffen, wär der/die doch jetzt nicht einsam!" Usw.

In Lateinamerika geht man eher so damit um, dass öffentlich die Einsamkeit beklagt wird, es ist kein Tabuthema.

In England bekleidet Amy Perrin, die lange im Gesundheitswesen gearbeitet hat, seit 2018 das Amt der Ministerin im "Ministerium für Einsamkeit".

Ihr Ziel ist es, Einsamkeit immer und überall und auch in den anderen Ministerien zum Thema zu machen.

Perrin hat vor einigen Jahren die "Einsamkeit-Bewusstseins-Woche" ins Leben gerufen. Gemeinsam mit anderen Experten und Organisationen gibt sie hier den Startschuss für die diesjährige Kampagne. „Let’s talk loneliness.“ Lasst uns über Einsamkeit reden!

In den Niederlanden gibt es sogenannte "Plauderkassen, Kassen im Supermarkt an denen man lange stehen und einen Smaltalk halten darf, dies ist sogar ausdrücklich erwünscht.

Dafür haben wir in Deutschland: "Das Bundesministerium für Familie - Senioren - Frauen und Jugend"

Es gibt die "Strategie gegen Einsamkeit" und Modelprojekte "Miteinander Füreinander" zur Stärkung der Teilhabe im Alter, Mehrgenerationshäuser und vieles mehr. Es lohnt sich auf die Webseite zu schauen.

Das Kompetenznetzwerk Einsamkeit: Hat viele Hilfs- und Beratungsangebote:

  • Telefonseelsorge
  • Krisenchat Beratung für Kinder
  • Nummer gegen Kummer
  • Silbernetzt Senioren ab 60


und vieles mehr...es lohnt sich auch hier, sich auf der Webseite die Angebote anzuschauen.

Dennoch bin ich der Meinung, Einsamkeit sollte auch hier bei uns in Deutschland stärker in das Bewusstsein der Gesellschaft gerückt werden, es sollte kein Tabu sein, es sollte mehr darüber gesprochen werden, damit es wahrgenommen wird.

Was können wir selbst tun um aus der Einsamkeit herauszukommen?

Der 1. Schritt ist wahrscheinlich die Notwendigkeit es sich einzugestehen und dem Wunsch es verändern zu wollen, seine Lebensqualität zu verbessern. Darüber sprechen und es nicht verstecken, es als ein Teil des Lebens zu akzeptieren ohne aufzugeben.

Es gibt die Möglichkeit der Gesprächstherapie, Vereine, Selbsthilfegruppen oder selbst aktiv werden, Sport, Gleichgesinnte suchen, Musik, Chor, Ehrenamt.

Ich habe z. B. eine Osnabrücker Facebookgruppe ins Leben gerufen, die genau darauf abzielt. Auf das Vernetzen mit neuen Menschen, neue Kontakte herstellen, eine gute Zeit zusammen verbringen, Aktivitäten gemeinsam unternehmen.

Seit Entstehung der Gruppe im August 2021 sind wir mittlerweile auf über 500 Mitglieder gewachsen.

Von Kino, Restaurantbesuch, Spaziergang, Wandern, Spieleabende, regelmäßige Kaffeetreffs wöchentlich, monatliche Gruppentrefffen in einem Lokal, alles ist dabei. Es ist keine Singlegruppe - sondern eine Gruppe in der Freizeitangebote und gemeinsame Unternehmungen im Vordergrund stehen.

Mir hat diese Gruppe bisher gut getan, es war die richtige Entscheidung.

Diese Gruppe heißt MTO "MENSCHEN - TREFFEN - OSNABRÜCK"

Mir ist aber auch klar, dass es so stark erkrankte Menschen gibt die an ihr Zuhause, an ihr Bett gebunden sind und sie diese Möglichkeit nicht haben aktiv zu werden.

Z. B. Menschen mit sozialen Phobien oder der Agoraphobie; die Angst, das Zuhause zu verlassen mit und ohne Panikstörungen.

Gerade für diese Menschen müsste es ein viel größeres Angebot geben, damit diese Menschen die in der Gesellschaft nicht sichtbar sind, mehr soziale Kontakte haben und davon profitieren könnten.

Fazit:

  • Es gibt Phasen im Leben in denen fühlen wir uns verstärkt einsam
  • Einsamkeit ist ein subjektives Gefühl, ein Mangel an sozialen Bindungen
  • Einsamkeit macht auf Dauer krank
  • Man muss aktiv werden um die Einsamkeit hinter sich zu lassen

Es ist wichtig, zu erkennen ob man in der "Einsamkeitsfalle" steckt und sollte dann aktiv werden um sich da "rauszukämpfen" mit oder ohne Hilfe, Hauptsache aktiv werden!

Familie, Ärzt*in, Bekannte oder Arbeitskolleg*innen ansprechen, Psychotherapie, stationär in eine Klinik oder oder oder....

Raus aus der Einsamkeit - raus aus dem Haus - in die Natur - ins Sportstudio oder wohin auch immer, Hauptsache raus und wenn es "nur" ein täglicher Spaziergang ist, ein Anfang. Ein Ehremamt, eine neue Aufgabe suchen, wenn möglich.

Von Herzen alles Gute - ich wünsche Dir eine Fülle an sozialen Kontakten, ich wünsche Dir viele "Flows" und viele, viele glückliche Stunden und gute Begegnungen.

Mein Name ist Kerstin Taux, ich lebe in Osnabrück und bin auch durch Krankheit und Trennung von Einsamkeit und Ängsten betroffen.

Über meine Webseite und Facebookblog haben Erkrankte Kontakt zu mir aufgenommen und mitgeteilt, dass Sie sich allein gelassen fühlen, einsam sind.

Deshalb war und ist es mir wichtig mich mit dem Thema auseinanderzusetzen und darüber zu sprechen, nicht nur darüber zu sprechen sondern ganz wichtig, auch etwas dagegen zu tun.




Vereinsamung bei Krankheit

Es ist für jemanden der gesund ist kaum vorstellbar: Menschen, die komplett vereinsamen, verzweifelt und traurig sind, depressiv werden. Weil sie vereinsamen, vergessen werden, nicht mehr am gesellschaftlichen oder familiären Leben teilhaben können und sich ihr ganzes Leben nur noch in einem Raum oder in einer Wohnung abspielt. MCAS, das Systemische Mastzellaktivierungssyndrom kann zur Invalidität und Arbeitsunfähigkeit führen.

Diese Menschen vegetieren vor sich hin, entweder sind sie der Familie und dem Partner eine zu große Last geworden, werden nicht mehr ernst genommen oder sie sind alleinstehend und niemand kümmert sich um sie.</p> <p>Es gibt die Problematik, dass manche Menschen die an MCAS erkrankt sind, so stark auf Düfte und Chemikalien reagieren, dass sie keinen Besuch, auch nicht den Pflegedienst in Anspruch nehmen können. Sie können keine Supermärkte aufsuchen die "beduftet" werden.

Im Sommer ist es zu heiß und sie bleiben in der Wohnung, im Winter triggert die Kälte die Mastzellen und sie bleiben Zuhause. Manche sind bettlägerig und schaffen es gar nicht mehr aus der Wohnung heraus, nur um Ärztebesuche und Einkäufe zu erledigen und selbst das kostet alle Kräfte die vorhanden sind.

Freunde und Bekannte lassen sich vielleicht eine Zeitlang auf diese besonderen Anforderungen ein, aber nicht auf Dauer. Die meisten geben auf und der Erkrankte bleibt allein.

Und viele werden nicht ernst genommen und als Hypochonder abgestempelt. Und müssen sich Sprüche gefallen lassen weil keiner sie ernst nimmt, weil kaum jemand sich vorstellen kann mit so einer Erkrankung wie MCAS leben zu müssen:


  • Ach, das gibt es doch gar nicht!
  • Wie, du bist auf alles allergisch!?
  • Das habe ich noch nie gehört!
  • Und wie kannst du leben, wenn du gar nicht essen kannst?
  • Das ist doch bestimmt psychisch!
  • Mit der stimmt doch irgendwas nicht…


Diesen Erkrankten fehlt das Gefühl ernst genommen zu werden und "richtig" zu sein, so wie sie sind. Ihnen fehlt die bedingungslose Liebe ihrer Familie und der Freunde.

Ihnen fehlt die Akzeptanz der Ärzte, wenn Sie in eine Klinik müssen und Ihnen fehlt die Kompetenz der Ärzte, die gar nicht vorhanden ist, weil für sie MCAS immer noch zu unbekannt ist.

Weil MCAS im Verlauf so unberechenbar ist und noch so unbekannt unter der Ärzteschaft, dass ein Klinikaufenthalt auch immer Gefahren birgt falsch behandelt zu werden.

Ich bekomme Anrufe und Nachrichten von vereinsamten, traurigen Menschen die gerne aus ihrer Einsamkeit ausbrechen würden, denen ihre Kinder fehlen, weil die keine Lust haben sich um den Erkrankten zu kümmern oder den Erkrankten als "Psycho" abgestempelt haben.

Mich macht das selbst auch traurig und ich kann nur "Schützenhilfe" geben, indem ich Angebote uner der Rubrik - Hilfsangebotte aufführe.

Ich rate jedem, der mich um Rat fragt, holt euch Hilfe, extern oder in der Familie, von den Freunden.

Sendet Hilferufe aus!!

Bittet um Unterstützung, damit ihr diese erhaltet und euer Leben wieder mehr Lebensqualität bekommt.